Kubota
(New York/Tokyo) Retrospektive mit neun
Videoinstallationen und Objekten
In Zusammenarbeit mit der Kunsthalle zu Kiel.
Dieses Ausstellungsprojekt wird in seinem repräsentativen Umfang
die erste umfassende Werkschau einer der wichtigsten Vertreterinnen
der internationalen Videokunst in Hannover sein.
Shigeko Kubota, Jahrgang 1937, studiert Anfang der 60er Jahre in dem
sich wiederbelebenden Japan Bildhauerei an der Universität
Tokyo. Das spannende Klima avantgardistischer Kunstströmungen
dieser Zeit und die in ihrem direkten Umfeld stattfindenden
Kunstaktionen berühmter Persönlichkeiten wie Cage, Kaprow
oder Oldenburg ziehen sie bald in ihren Bann.
Schon Mitte der 60er Jahre begibt sich Shigeko Kubota mit ihrer
ersten Ausstellung 1964 in die Öffentlichkeit. Sie
verläßt Japan und geht in die U S A. Ihre
vielfältigen Berührungspunkte zur Fluxusbewegung und ihre
Freundschaft mit Yoko Ono lassen Shigeko Kubota schwanken zwischen
ihrer traditionsbeladenen japanischen Herkunft und den freiheitlich
anarchistischen Idealen ihres Umfeldes. In dieser Zeit beginnt sie
ernsthafte Versuche mit dem Medium Video. Zunächst benutzt sie
die eher dokumentarischen Möglichkeiten von Video. Es entstehen
Bilder zu der später fortgesetzten Serie broken diary , die mit
Realbildern und Überlagerungen bestimmte Ereignisse
tagebuchartig festhalten. Kurz vor dessen Tod lernt Shigeko Kubota
den Dadaisten Marcel Duchamp kennen. Unter dem Titel Duchampiana wird
sich diese Begegnung, durch eine immer wiederkehrende
Auseinandersetzung mit Duchamps Arbeit und Zitierung seiner Thesen in
einer Reihe von Videoinstallationen, -objekten und -bändern
niederschlagen. 1972 werden ihre Videoarbeiten zum ersten Mal
ausgestellt, in New York. In ihrer künstlerischen
Auseinandersetzung kombiniert sie Kindheitserinnerungen, Empfindungen
über ihre Situation als Künstlerin und Frau und eigene
philosophische Betrachtungen von Natur und Existenz mit einer
sensiblen bildhauerischen Intuition. Shigeko Kubota gehört neben
Nam June Paik und Bill Viola zu den Videopionieren. Viele ihrer
Arbeiten zählen zu den Klassikern und bestimmen die
Strömungen und Entwicklungen der aktuellen Videokunst mit.
Die Ausstellung bei FORO ARTISTICO umfaßt zehn ausgewählte
Exponate und eine ständige Präsentation beispielhafter
Videobänder.
Installation vom 21. Oktober - 28. November 93 in der Eisfabrik.
Biographie